Unterwegs im Reich der Könige
Der Mekong ist einer der bekanntesten Flüsse in Südostasien und ein beliebtes Reiseziel für Touristen. Der Fluss fließt durch insgesamt sechs Länder – das macht ihn für Flusskreuzfahrten besonders reizvoll. Die Regionen und Landschaften rund um den Mekong lassen sich vom Wasser am besten erkunden.
Der Mekong ist die wichtigste Nahrungs- und Energiequelle für 90 Millionen Menschen unter anderem in Vietnam und Kambodscha. Zudem ist der Fluss die Hauptverkehrsader und Zentrum der umliegenden Länder und Regionen. Alles spielt sich am und auf dem Mekong ab, der mit seinen neun Armen zu den längsten Flüssen der Welt zählt. Die „Mutter des Wassers“, wie ihn die Menschen in Südostasien auch nennen, ist einer der wenigen intakten Flüsse und bietet Besuchern ein spektakuläres Reiseerlebnis.
Ho-Chi-Minh-City (Vietnam)
Eine Flusskreuzfahrt auf dem Mekong startet meistens in der vietnamesischen Hauptstadt Ho-Chi-Minh-City, besser bekannt als Saigon. Die Stadt ist umgeben von Flüssen und Kanälen und bis heute ist der Einfluss der französischen Kolonialzeit in der ganzen Stadt sichtbar. Vor allem das Rathaus und das Postamt lassen vermuten, man sei in Frankreich. Saigon hat sogar eine eigene „Notre Dame“. Ein Highlight der Stadt ist der Zoo und botanische Garten mit über 600 seltene Tiere und über 4.000 Pflanzen, von denen einige über 100 Jahre alt sind. Wer es lieber etwas geselliger und trubeliger mag, dem sei die Bui Ven Street empfohlen. Mit unzähligen Restaurants, Cafés, Dachbars und Pubs mit Livemusik erlebt man hier den Puls der Stadt.
My Tho
Nach dem pulsierenden Großstadtdschungel geht es in die Kleinstadt My Tho. Auch diese Stadt wurde nach französischem Vorbild erbaut und schachbrettartig angelegt. Das Zentrum der Stadt bilden der Marktplatz und die Uferstraßen. Sie sind ein Umschlagplatz für den Handel. An den unzähligen Ständen gibt es Obst, Reis und Meeresfrüchte. Besonders das frische Obst, gewachsen durch die nährstoffreiche Ader des Mekongs, sollt jeder Besucher probiert haben.
Cai Be
In Cai Be erleben Besucher den Alltag im Mekongdelta. Der Ort ist geprägt durch blühende Gärten, die traditionelle Handwerkskunst und, wie viele Regionen in Südostasien, französische Architektur. Ein Highlight ist das traditionelle Haus in Cai Be, das Besuchern einen Einblick in die Kultur ermöglicht. Vor allem ist Cai Be aber für seinen schwimmenden Markt bekannt: 100 Boote handeln hier mit unterschiedlichen Waren wie Obst, Gemüse oder Handarbeiten. Manche Verkäufer handeln ausschließlich mit einer Frucht. Diese hängen sie an eine lange Stange vorne am Boot – es wirkt wie ein Ladenschild.
Chau Doc
Chau Doc ist der letzte Ausflugsort in Vietnam und liegt direkt an der Grenze zu Kambodscha. Vor allem Pilger kommen hier her, um den heiligen Sam-Berg zu besteigen. Schon der Weg zur Pilgerstätte auf dem Gipfel ist gesäumt von unzähligen Tempeln und Pagoden.
Die Aussicht vom heiligen Berg über den Mekong und sein Fluss-Delta ist einmalig.
Aber auch unten in der Stadt gibt es viel zu entdecken: Ein erholsamer Spaziergang entlang der Hafenpromenade in Kombination mit frischem Obst, eine katholische Kirche, die schwimmenden Häuser oder den Tempel der heiligen Mutter des Reichs. In Chau Doc herrscht trotz der vielen vertretenden Glaubensrichtungen eine besonders friedliche und freundliche Atmosphäre.
Phnom Penh
Phnom Penh ist neben Ho-Chi-Minh-Stadt eine der größeren Metropolen am Mekongdelta, wirtschaftliches Zentrum und die Hauptstadt von Kambodscha. Von dem gemütlichen Leben ist hier nur noch wenig zu spüren – die Stadt pulsiert. Besondere Highlights sind der Königspalast und die Silberpagode mit 5.349 silbernen Bodenfliesen. Besucher sollten auch dem Namensgeber der Stadt einen Besuch abstatten, dem Heiligtum Wat Phnom. Auf dem Zentralmarkt gibt es Souvenirs und die Promenade Sisowath Quay bietet einen herrlichen Blick auf Stadt und Fluss. Geschichtsliebhaber kommen im Nationalen Museum und Völkerkundemuseum Toul Sleng auf ihre Kosten.
Koh Chen
Folgt man dem Mekong in Richtung Koh Chen, begrüßt ein großer, am Ufer sitzender Buddha die Schiffsreisenden. Koh Chen ist eine Insel im Tonlé Sap See, dem größten See des Deltas. Die idyllische Landschaft und freundlichen Menschen machen den Besuch von Koh Chen unvergesslich. Rund 40 kleine Läden bieten handgearbeitete Silberwaren an. Die Frauen der Insel verzieren die Schalen, Krüge und Schatullen mit Bildern von Pflanzen, Tieren und Tempeln. Eine schöne Erinnerung an eine eindrucksvolle Reise.
Kampong Tralach
Die Region liegt in einer zentralen Tiefebene zwischen dem Mekong und dem Tonlé Sap. Riesige Reisfelder und die üppige Vegetation beeindrucken schon von Weitem. Die Menschen leben in Stelzenhäusern, unter denen man mit kleinen Booten hindurchfahren kann oder in den berühmten schwimmenden Dörfern. Neben dem Boot sind Ochsenkarren das Hauptverkehrsmittel, das von Einheimischen wie Touristen gerne genutzt wird. In der Regenzeit bietet der Tonlé-Sap-See ein besonderes Naturschauspiel: Eigentlich mündet der See im Mekong. Während der Regenzeit fließt jedoch der Mekong entgegen seiner eigentlichen Fließrichtung in den See.
Siem Reap
Siem Reap ist ein beliebtes Reiseziel für Besucher aus aller Welt. Keine Stadt liegt näher an der Tempelanlage Angkor Wat, dem Nationalsymbol Kambodschas, wie sie. Siem Reap ist Ausgangspunkt für Ausflüge in das UNESCO-Weltkulturerbe. Die Tempelstadt Angkor Wat wurde vor über 1000 Jahren errichtet und ist das Zeugnis einer königlichen Zeit. Viele Könige haben sich hier zwischen dem 11. Und 13. Jahrhundert eigene Tempel errichten lassen – und jeder wollte den schönsten und größten Tempel sein Eigen nennen. Zu den wichtigsten Bauwerken in Angkor zählen Angkor Wat, dem Haupttempel mit seinen fünf Türmen, und Angkor Thom, die Hauptstadt des Angkorreichs. Ein weiteres Highlight in Angkor ist der Tempel Ta Prohm mit seinen Ecktürmen und den beeindruckenden Eingangspavillons.
In Angkor gibt es nicht nur architektonisch und bauwerkliches zu entdecken. Die Tempelstadt erzählt vor allem eine spannende Geschichte und ist Erklärung für eine ganze Kultur.